Man blinzelt übers sonnenglitzernde Wasser an, während die Töne der «Free Spirit Ouvertüre» über den See schweben. Die Jugendmusik Ägerital spielt auf dem Oberdeck des E-MS Ägerisee, das fast lautlos an den Steg in Unterägeri gleitet. Das Schiff feiert seine Premiere als Kursschiff mit umweltfreundlichem Antrieb – zur Feier geschmückt mit Blumen und Flaggen der Schweizer Kantone.
Saisonstart. Ein Moment, der bleibt.
Am Ufer begrüsst Gerhard Pfister, Präsident des Verwaltungsrates, die Gäste zum historischen Moment: «Wir fahren heute zum ersten Mal vollelektrisch. Ich freue mich, in diese neue Ära der Ägerisee Schifffahrt zu starten. Wer schönsten Kanton der Schweiz und im schönsten Tal des Kantons die schönste Schifffahrt mitgestalten kann, ist sehr privilegiert. Wir sind Pioniere – ich wünsche allen viel, viel Glück.»
Dann der symbolische Moment: Das rote Band wird feierlich durchschnitten – von Gerhard Pfister gemeinsam mit Evelyn Rust (Gemeinderätin Oberägeri), Fridolin Bossard (Gemeindepräsident Unterägeri) und Roger Mohr (Leiter Finanzen und Verwaltung Cham). Die Musik übernimmt am Oberdeck: «Viva la Vida» – Coldplay auf dem See.
Die Plätze sind voll, die Stimmung gelöst.
Im modernisierten Innern sitzen Gäste an liebevoll gedeckten Tischen. Auch oben an Deck sind Tische aufgestellt für die erste, voll gebuchte Kursfahrt. Erster Halt Oberägeri: Neu wird hier für zehn Minuten angelegt – Zeit zum Nachladen der Batterien, damit der neue Fahrplan mit drei täglichen Kursschiffen eingehalten werden kann.
«Wir haben uns alle sehr gefreut auf diesen Tag», sagt Schiffsführer André Iten. «Es wurde vieles vorbereitet, es gab viel Arbeit – aber jetzt sind wir bereit. Wir können loslegen und freuen uns auf die Saison.»
Saisonaler Genuss, stille Fröhlichkeit
Die Gastro Ägerisee serviert frischen Salat und «Pasta Monica» – handgemacht in Zug, gefüllt mit saisonalem Gemüse oder regionalem Fleisch. Der See liegt ruhig wie ein Spiegel. Das E-MS Ägerisee steuert sanft, leise und ohne Schadstoffausstoss durch das Ägeritaler Mosaik aus Blau und Grün, wo am Horizont die weissen Gipfel der Urner Alpen auftauchen.
Auch Philipp Hoffmann, Geschäftsleiter der Ägerisee Schifffahrt, ist glücklich:
«Wir haben es geschafft – das Projekt ist erfolgreich umgesetzt. Das Wetter strahlt, die Gäste sind begeistert. Am meisten freut mich, dass jetzt sogar am Achtern Leute sitzen – früher, mit Dieselabgasen, war das undenkbar.»
An Bord hört man Französisch, Englisch – und viel Schweizerdeutsch. Lachen, Staunen, Gespräche, Selfies mit Seekulisse und im Hintergrund das leise Surren des Antriebs und das Flattern der Fahnen im Wind. Ein historischer Tag. – «Viva la Vida»: Lebensfreude auf dem Ägerisee mit dem grössten vollelektrischen Kursschiff der Schweiz.
