GL VR Aegerisee 2024 10

«Nachhaltigkeit, die man wirklich erlebt und nicht nur auf dem Papier hat.»

Geschäftsführer Philipp Hofmann im Interview. 

Nachhaltigkeit ist ein zentrales strategisches Thema für die Ägerisee Schifffahrt.

Wie sieht die Nachhaltigkeitsstrategie der Ägerisee Schifffahrt aus?
Der Ägerisee ist einzigartig eingebettet in die Natur, die Region ist nur wenig verbaut. Naturnähe ist für uns ein wichtiges Asset und die Basis unseres Angebots: Auf dem Ägerisee kann man eine Auszeit nehmen, Kraft tanken und Ferienstimmung erleben, ohne dass man eine weite Schiffsreise macht. 

Unsere Nachhaltigkeit basiert auf mehreren Säulen:

  • Soziales: 90 Prozent der Mitarbeitenden stammen aus Ägeri. Wir sind eine Schifffahrt von der Bevölkerung für die Bevölkerung. 
  • Sustainability: Als erste und einzige Schifffahrt sind wir im Programm Swisstainable auf Level 3 zertifiziert – der höchsten Stufe.  
  • Regionales Angebot: Unser Gastropartner war bisher das Hotel Morgarten. Das Essen wurde an der Haltestelle direkt an Bord gebracht - ohne Transportwege und Umladen. Wir sagen gerne: «Das Schiff fährt zum Essen». 

 

Wohin steuert die Ägerisee Schifffahrt im 2025 und darüber hinaus?
Am 11. Mai 2025, am Muttertag, wird das umgebaute E-MS Ägerisee seinen Stapellauf haben. Es wird das grösste voll elektrifizierte Kursschiff der Schweiz sein. Der Elektromotor arbeitet nahezu ohne Lärm und schont das Ökosystem des Sees. Den Naturstrom dafür bekommen wir von der WWZ. Zudem stammen die am Innenausbau beteiligten Firmen alle aus einem Umkreis von etwa 30 Kilometern, praktisch alle aus dem Kanton Zug. Unser langfristiges Ziel ist die klimaneutrale Schifffahrt – und das werden wir jetzt schon erreichen.

 

Sind weitere nachhaltige Massnahmen geplant?
Ab 2025 führen wir ein neues Gastrokonzept ein. Das Grundangebot wird eine lokal in Zug hergestellte Pasta sein, die wir an Bord kochen. Die Pasta wird von der Organisation ConSol nach Original italienischem Rezept mit saisonalen Füllungen produziert. ConSol kümmert sich um die Wiedereingliederung und Ausbildung von Menschen mit psychischer Beeinträchtigung. Man kann an Bord also eine sehr leckere lokale Pasta geniessen und zugleich eine lokale Organisation unterstützen.  

             

Was sind die Herausforderungen bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie?
Nachhaltigkeit ist ein Gemeinschaftsprojekt. Wir müssen alle Partner, zum Beispiel die Gastropartner, mit an Bord bringen. Eine weitere Herausforderung ist auch die Preisgestaltung. Wir sind Zuger für Zuger – das ist genial und beeinflusst unsere Preis-Überlegungen. Wir müssen herausfinden, welchen Wert für unsere Gäste die Nachhaltigkeit hat, die man wirklich erlebt und nicht nur auf dem Papier hat. 

 

Welche Signalwirkung hat die Neumotorisierung für die Region und für die Branche?
Ich denke, es ist ein Anstoss, dass in Zukunft auch noch grössere Schiffe nachhaltig betrieben werden. Mit der Weiterentwicklung der Batterientechnologie werden sich wohl weitere Möglichkeiten eröffnen. Die Elektrifizierung des E-MS Ägerisee ist ein Leuchtturmprojekt – für den Kanton Zug mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie wie auch für unsere Partner wie die Gemeinden, die selbst Energiestädte sind, sowie die Zuger Kantonalbank. Es eine Möglichkeit, aktiv Teil eines zukunftsweisenden Projekts zu sein, das einen positiven Wandel vorantreibt.

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